Neue Strategie bei Media-Markt

Ohne Steinhöfel

Ab sofort gehen der Elektrohändler und der bissige Anwalt, der zahllose Verfahren gegen Wettbewerber initiiert hat und als Werbefigur auftrat, getrennte Wege.

Ingolstadt - Für eine „Appeasement-Politik“ stehe er nicht zur Verfügung, begründet JoachimSteinhöfel das Ende der Zusammenarbeit mit der Media Saturn Holding. Der Urheber der neuen Umarmungsstrategie ist Roland Weise, seit Januar Vorsitzender der Geschäftsführung der Media Saturn Holding. Der rüde Umgang mit Wettbewerbern undVerbraucherschutzverbänden, für den der Elektrohändler schon seit Jahren bekannt ist, soll bald der Vergangenheit angehören. „Dieser Paradigmenwechsel“, wie Steinhöfel ihn empfindet, „läuft meinem Selbstverständnis als Anwalt zuwider.“ Er habe sich, nachdem ihn sein Mandant über den Richtungswechsel informiert hat, entschieden, keine weiteren Aufträge aus Ingolstadt mehr anzunehmen. Damit widerspricht er bisherigen Presseberichten, die schildern, man habe ihm das Mandat entzogen. „Ich bin ein konfliktfreudiger Mensch, und das ist auch mein Image“, steht Steinhöfel zu seiner Haltung. Dieses Image hat er auch in fünf Kampagnen als Media-Markt-Testimonial gepflegt. Mit dem Claim „Gut, dass wir verglichen haben“ brachte er es 1999 sogar zu Effie-Ehren (Agentur: For Sale, München).
Zuletzt trat Steinhöfel bei der WM auf, als Media-Markt seine drei Testimonials gemeinsam vor die Kamera holte.Dem Medium TV bleibt Steinhöfel jedoch treu. Noch in diesemJahr sollen zwei wöchentliche Formate mit dem 44-Jährigen starten. Da die Verträge noch nicht unter Dach und Fach sind, will Steinhöfel über seinen neuen Nebenjob nicht mehr verraten.

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